WIR STELLEN UNS VOR

Ein Blick hinter die Kulissen der EX-IN Beratung von Seele in Not e.V. und der Alltagsbegleitung.

Mein Name ist Markus Pickhardt, ich bin 51 Jahre alt und seit 2006 bei Seele in Not e.V. in unterschiedlichen Bereichen tätig. Vor meiner Zeit bei Seele in Not e.V. habe ich KFZ-Mechaniker gelernt. Meinen Zivildienst habe ich 11 Monate in einer Altentagesstätte gemacht. Bis 2005 habe ich eine Umschulung zum technisch-kaufmännischen Hauswart gemacht. So habe ich durch ein Praktikum auch Seele in Not e.V. kennen gelernt. Zunächst noch als Nutzer von Ambulant Betreutem Wohnen, habe ich mich dort schnell eingelebt und seitdem in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet. Bald merkte ich, dass meine Berufung in der Arbeit mit Menschen lag. 2010 hat mir die Lotsenausbildung zum Thema Schwerbehinderung einen Einblick in die Grundhaltungen und Beratungsansätze zu sozialrechtlichen Fragestellungen und zur Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit gegeben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es eine wertvolle Arbeit ist, die Menschen durch den Dschungel der Gesetze zu lotsen und sie in allen Lebenslagen zu unterstützen.

Vom Ich-Wissen zum Wir-Wissen

Die Ausbildung zum EX-IN-Genesungsbegleiter (Experienced Involvement) habe ich im Jahr 2016 absolviert. Durch diese Ausbildung, die sich in erster Linie an psychiatrieerfahrene Betroffene richtet, habe ich gelernt, meine Erfahrung mit der eigenen seelischen Erkrankung greifbar zu machen (Ich-Wissen) und anderen Erkrankten als Berater und Vermittler mit dem System und den Angehörigen zur Seite stehen zu können (Wir-Wissen). Die Nachfrage nach EX-IN wird immer größer und von den Interessenverbänden auch ausdrücklich gewünscht. Menschen, die sich hilflos und allein gelassen fühlen oder nicht in der Lage sind, sich den Ärzten und Therapeuten ihren Interessen entsprechend mitzuteilen, haben mit uns Genesungsbegleitern jemand „Gleichgesinntes“ an ihrer Seite. Wir können nachvollziehen, wie sich die psychisch Erkrankten fühlen und stehen ihnen in allen Lebenslagen zur Seite.

Wir treffen uns zu unseren Gesprächsterminen bei uns im Café MoccaSiN, bei einer Tasse Kaffee in gemütlicher Atmosphäre können anfängliche Hemmschwellen gut abgebaut werden. Bei Bedarf besuche ich Sie auch zuhause und begleite Sie zu wichtigen Terminen, wie zum Beispiel zu Ärzten und Behörden. Aus eigener Betroffenheit habe ich erfahren, dass es leichter ist, den Weg gemeinsam zu gehen.

Die Ausbildung zur Alltagsbegleitung

Heute bin ich immer noch mit Leidenschaft dabei, Neues zu lernen. 2021 habe ich meine Ausbildung zum Alltagsbegleiter nach § 45a+b 11. Sozialgesetzbuch abgeschlossen. Als sinnvolle Ergänzung zur Pflege hebt diese Arbeit den menschlichen Aspekt noch einmal hervor. Dafür haben Menschen mit Pflegestufe 1 oder höher zusätzlichen Anspruch auf Alltagshilfen, die sie bei ihrer Krankenkasse oder beim Sozialhilfeträger beantragen können.

Das Leistungsangebot wird an Ihre Bedürfnisse angepasst. Ich unterstütze Sie im Haushalt, beispielsweise beim Kochen, Putzen oder beim Einkaufen. Außerdem ist mir ihr seelisches Befinden ein großes Anliegen. Freizeitgestaltung wie gemeinsame Kinobesuche oder Spaziergänge bieten wir dementsprechend auch an, um Einsamkeit zu minimieren und Ängste abzubauen. Zu einer guten Lebensqualität gehört eben mehr als nur die Grundversorgung. Die Alltagsbegleitung ist nicht nur eine Bereicherung für die Pflegebedürftigen und eine Entlastung für das System, sondern auch eine Entlastung für pflegende Angehörige.

Dies war ein kleiner Einblick in meine Tätigkeiten bei Seele in Not e.V..

Ihr Markus Pickhardt

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